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SONDER-CHÖMAIL:
NYARE KHENTRÜL (GELEK) RINPOCHE IST VERSTORBEN

Nyare Khentrül (Gelek) Rinpoche ist verstorben

Zu unserem großenBedauern haben wir erfahren, dass der bedeutende tibetische Meister Nyare Khentrül Rinpoche – besser bekannt als „Gelek Rinpoche“ – gestern um sechs Uhr morgens in den USA (lokale Zeitrechnung) verstorben ist.

Rinpoche war einer der wichtigen ersten Wegbereiter, die den tibetischen Buddhismus im Westen etabliert haben. Brillant hat er es verstanden, die Balance zu halten zwischen unverwässertem traditionellem Wissen und dem Transfer in den Westen mit seinen ganz eigenen Voraussetzungen.

Er stammt noch aus der Generation der Gelehrten, die im alten Tibet geboren wurden. 1939 hat er – als ein Neffe des 13. Dalai Lama – das Licht der Welt erblickt. Als anerkannte Reinkarnation war ihm zunächst ein Leben im Kloster vorbestimmt. Er hat ein Studium an der Drepung-Klosteruniversität absolviert und – noch sehr jung – mit dem Geshe-Titel abgeschlossen.

1959 floh er – wie viele seiner Landsleute – nach Indien und gab dort seine Mönchsgelübde zurück. Er war einer der ersten Studenten der „Young Lamas Home School“.

Früh ist er in den Westen gegangen, in die USA, wo er unter anderem mit dem berühmten amerikanischen Poeten Allen Ginsberg und dem Musiker Philipp Glas engen Kontakt pflegte.

Er gründete die buddhistische Organisation „Jewel Heart“, die u.a. eine Schwesterorganisation in Holland hat.

Gelek Rinpoche ist ein enger Freund unseres spirituellen Leiters, Dagyab Rinpoche. Die beiden kennen sich von Jugend an. Aufgrund der tiefen Verbindung dieser beiden Lehrer sind viele der Schüler des einen auch Schüler des anderen Lamas.

Gelek Rinpoche hat auch im Tibethaus und bei Chödzong (der Vorgängerorganisation) einige Unterweisungen gegeben. Er ist uns unvergesslich. Seine Unterweisungen waren gleichermaßen getragen von tiefgründigem Wissen, Alltagsbezug und Humor. Des Weiteren hat er wichtige Bücher und Kommentartexte verfasst.

Wie viele der tibetischen Landleute seiner Generation litt Rinpoche schon seit einigen Jahren unter den Folgen einer schweren Diabetes. Unter „normalmenschlichen“ Umständen hätte er schon längst sterben müssen, aber er hat über Jahre hinweg, getragen von großem Verantwortungs- und Mitgefühl, obwohl er schon kaum noch laufen konnte und große Schmerzen hatte, seine Zentren besucht und sich gekümmert.

Es war ein langsamer Abschied, aber dennoch schmerzt es seine engen Schüler sehr, die viele Jahrzehnte mit ihm verbunden gewesen sind.

Dagyab Rinpoche sagte uns gestern Folgendes: „Ich wünsche mir, dass all die Herzensangelegenheiten, für die sich Gelek Rinpoche sein Leben lang im Sinne seiner Schüler und letztendlich für alle Lebewesen eingesetzt hat, sich erfüllen mögen.“

„Und allen, die sich mit ihm verbunden fühlen, insbesondere seinen Schüler, möchte ich folgenden Rat geben: In Zukunft sollten sie – in Anlehnung an das überlieferte Gespräch zwischen Geshe Potowa und Dromtönpa –  Gelek Rinpoches Worte als Lehrer verstehen und sich darauf stützen.“

Elke Hessel  und Puntsok Tsering

Lama Chöpa Puja

Wir werden am morgigen Freitag, dem 17. Februar, von 17 bis 18.30 Uhr (also vor dem Abendvortrag) eine ausgedehnte traditionelle Lama-Chöpa-Puja für den Verstorbenen durchführen. Es ist eine offene Veranstaltung, an der jeder teilnehmen kann. Wir freuen uns über alle Teilnehmer! Bitte eine kleine Gabe (Obst, Blumen oder Dana) mitbringen.

 

 

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